Zwei Tage später ist Halloween. McGonagall hat einen Kostümwettbewerb ausgerufen und natürlich legen sich alle mächtig ins Zeug.
Teddy geht als Professor McGonagall und durch seine Metamorphmagus-Fähigkeiten steht da halt kurz mal die echte Minerva vor meinem Bett.
Wir werfen uns die ganze Zeit lustige Blicke zu. Ich kann weiterhin nicht glauben, dass erstens, Teddy Lupin Atlas Zabini geküsst hat, und zweitens, dass Atlas Zabini einen Jungen geküsst hat. Der hat doch so einen fetten Stock im Arsch, dass der überhaupt vor der Heirat küsst.
Aber um Atlas Zabini kann ich mich nicht kümmern, schließlich steht der Kostümwettbewerb an und ich bin einfach ratlos, als was ich gehen soll. Mattis hat sich einen langen Bart gezaubert und begleitet nun Teddy-als-McGonagall als Albus Dumbledore umher. Dieser ist selbst sechzehn Jahre nach seinem Tod noch eine absolute Legende. (Schokofroschkarten, hallo?«
Das beste Kostüm, dass ich bisher gesehen habe, gehört Cornelia. Vor einer Stunde kam sie kreischend in unser Zimmer gerannt, ein grässliches, braunes, ziemlich schrumpeliges Kostüm übergezogen und schrie »Ich bin eine Alraune, ich bin eine Alraune!«.
Mattis-als-Dumbledore, Teddy-als-McGonagall und ich noch als ich hocken also auf unserem Bett und überlegen fieberhaft, als was ich mich verkleiden soll. Dumpf hört man noch Cornelias Gekreische durch den Gemeinschaftsraum und ich merke, wie Mattis lieber über sie, als über mein Kostüm nachdenkt.
»Harry Potter?«, schlage ich vor.
Teddy schüttelt den Kopf. »Zu Basic.«
»Ron Weasley?«
»Ebenfalls.«
»Eule?«
»Kann nicht dein Ernst sein.«
»Quidditchspieler ... Oliver Wood?«
»Nein, erkennt niemand.«
»Den erkennt jeder. Ist der nicht dein Onkel?«
Teddy-als-McGonagall legt den Kopf schief. »Mehr oder weniger ... ja?«
Cornelia stürzt herein und Mattis-Als-Dumbledore fällt vom Bett. »Antonio, Antonio! Weißt du noch der Film neulich? Dieser komische, nicht der gruselige, du kannst als Spiderboy gehen!«
»Nein!«, wehre ich ab. »Das ist mal viel zu Basic! Außerdem heißt er Spiderman.«
Aber Dumbledore und McGonagall sind ebenfalls begeistert. »Ich Zauber dir einen unsichtbaren Besen, dann kannst du so schwingen, wie der im Film! Und die Muggelgeborenen Jüngeren werden es lieben!«
»Nicht nur die jüngeren«, sage ich und muss leider zustimmen, dass ich Spiderman zu sehr mag, als dass ich dazu nein sagen kann. Also gut.
Mattis-als-Dumbledore ist am geschicktesten mit seinem Zauberstab, also nimmt er mein Bettlaken und fängt an wild herumzuzaubern.
Ich weiß nicht, wie zu Hölle er das auf die Reihe bekommen hat, aber schlussendlich stehe ich mit einem mehr als akzeptabel aussehendem Spidermankostüm vor dem Spiegel und sehe mich an.
Muskulös bin ich definitiv nicht, meinen Bauch und meine Beine ziert eher noch ein wenig Babyspeck, das sich einfach nicht verpissen will, aber wen stört es. Ich setzte die Maske auf und verschließe sie hinten, dann, ohne mich anzusehen, drehe ich mich auf der Achse um - und werde von McGonagall und Dumbledore ausgelacht. Und einer kreischenden Alraune.
»Was ist?«, frage ich. Cornelia heult ja sogar vor lachen! So schlimm?
Ich drehe mich wieder zum Spiegel und sehe, wo das Problem liegt. Es ist noch schlimmer als alles, was ich mir je hätte ausdenken können. Mein Kopf ist absolut unförmig und ungefähr dreifach so groß, wie es normal ist. Die Augen hängen schief, ungefähr da, wo meine Nase ist.
Nun breche auch ich in Lachen aus, es ist einfach abartig dämlich. Wir kugeln uns auf dem Boden, bis mein Bauch wehtut.
Schlussendlich setzte ich die Maske wieder ab und hocke ich geduldig auf meinen Bettrand, während Cornelia die kreischende Alraune Majid El Shaeed aus dem Siebten Jahr holt, damit er mir Cornrows zaubert.
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