Als McGonagall Harry Potter knutscht ...

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Schlussendlich ist es Professor Wigglesnitch, der den Kostümwettbewerb gewinnt - dabei hat er sich nicht einmal verkleidet, steht einfach nur da mit dem gleichen grauen Umhang und den den ungekämmten, dünnen Haaren und starrt missmutig in die Menge. 

»Den ersten Preis gewinnt Professor Oblius Wigglesnitch«, hat die echte McGonagall begeistert von ihrem Einfall verkündet. »Für eine äußerst ansprechende und realistische Darstellung einer Motte, die in der Ecke hängt.«

Wigglesnitches Miene verfinstert sich noch mehr und man könnte meinen, seine Augenbrauen fallen gleich heraus, wenn er so weiter macht und seine Stirn runzelt. 

Ich lehne mich gegen Mattis, den die Preisverleihung recht wenig interessiert, schließlich ist er auch nicht in Muggelkunde und nicht im Nachsitzen bei dieser echt schlimmen Motte. 

Ach ja, er hat mich gerade eben dann doch bemerkt und es glorreich verkackt, mich mit einem Zauber aufzufangen, nachdem er gesagt hat, ich soll mich fallen lassen. Ich bin dann volle Kanne in den Pudding gestürzt. 

Vielleicht ist das ja nun der Grund, warum ich mich an ihn lehne. Damit er von seinem verkackten Zauber etwas abbekommt und ebenso bepuddingt ist wie ich. 

Teddy ist mit Victoire verschwunden, die beiden haben die Preisverleihung gar nicht erst mitbekommen. 

»Ich wette, er hat mindestens fünf Knutschflecken, wenn die wiederkommen«, hat Cornelia gesagt und sich zu mir herübergelehnt. 

»Sieben«, halte ich gegen, »zwei Knuts.« Ich halte ihr die Hand hin. Sie schlägt ein. 

»Natürlich sind hier auch noch viele andere wunderbare Kostüme vertreten, ihr Gryffindors habt euch wieder selbst übertroffen und bis gerade eben habe ich mich selbst auch noch zwischen den Hufflepuffs gesehen.« 

Sie tritt vom Pult weg, doch hören wir trotzdem alle McGonagall zu Flitwick sagen: »Ich hoffe ja sehr, dass Mr Lupin wieder er selbst wird, bevor sie in der Besenkammer rummachen, sonst küsst Victoire als Harry Potter noch mich!«

Und die ganze Halle bricht in gellendes Gelächter aus. Selbst Mattis spuckt sein Hühnchenflügel wieder aus und verschluckt sich so sehr beim Lachen, dass er rot anläuft. 

Ich sehe zu Atlas Zabini. Es passiert nicht oft, dass er lacht, aber wenn er es tut, dann richtig. Kleine Grübchen bilden sich an seinen Wangen. Er sitzt zwischen dem drei Jahre jüngeren Goyle und einem Slytherin-Mädchen mit dunklen Haaren, deren Namen ich nicht kenne und weint sogar vor lachen. Schließlich kippt er sogar hinten über und verschwindet aus meinem Blickfeld. 

Stattdessen schiebt sich Cornelia wieder in mein Blickfeld und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. 

Ich weiche ihr aus, aber sie rutscht zur Seite, sodass ich sie wieder ansehe. 

»Ist was?«, frage ich und bemerke aus dem Augenwinkel, wie Atlas Zabini sich wieder an den Tisch hockt. 

»Zabini«, sagt sie nur. 

»Was ist mit Zabini?«, frage ich. 

»Warum guckst du ihn an?«

»Weil wir drei Wochen zusammen Nachsitzen müssen und ich überlege, wie ich das überleben soll!«, wehre ich mich und merke ich mein Gesicht heiß wird.

»Aha«, sagt sie, doch kommen ein Glück Teddy und Victoire von der Seite in die Große Halle herein. 

Es wird leise. Teddy ist immernoch in der Gestalt von McGonagall. Ich blicke zu der echten McGonagall, deren Wangen nun leicht gerötet sind und sie Teddy den Blick des Todes gibt, über ihre schmalen Brillengläser hinweg. 

Er grinst zurück und wechselt seine Haarfarbe zu pink. 

Seinen Hals zieren neun Knutschflecken. 

Zabini fällt sein Glas aus der Hand.


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